Staatsministerin Böhmer besucht Welterbekandidaten der UNESCO in Sachsen-Anhalt

Auf Einladung von Ministerpräsident Reiner Haseloff hat Staatsministerin Maria Böhmer am 5. März als Präsidentin des Welterbekomitees die Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale und den Naumburger Dom in Sachsen-Anhalt besucht. Beide Stätten sind Kandidaten zur Einschreibung in die Welterbeliste der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur).

In den Franckeschen Stiftungen zeigte sich die Staatsministerin beeindruckt von der internationalen Ausstrahlung der Idee Franckes: Die von ihm ins Leben gerufene Bildungsanstalt und seine Sozialreformen galten weltweit als Vorbild; selbst in Indien und den USA wurden Bildungseinrichtungen nach Franckes Vorbild gegründet. 


Böhmer lobte auch den Konservierungszustand der historischen Anlage:


"Sachsen-Anhalt verfügt deutschlandweit über die meisten Welterbestätten und engagiert sich in vorbildlicher Weise für deren Erhalt. Auch bei der Renovierung der vor der Wende stark vernachlässigten Franckeschen Stiftungen wurde hervorragende Arbeit geleistet. Dies ist wichtig für die Authentizität der Stätte - und ein wichtiges Kriterium bei der Prüfung durch das Welterbekomitee."


Die Stiftungen stehen auf der sogenannten Tentativliste des UNESCO-Welterbekomitees und kandidieren damit im kommenden Jahr für die Einschreibung als Weltkulturerbe.
 

Der Naumburger Dom: Ein Kulturerbe von Weltrang


Im Anschluss daran besuchte Staatsministerin Böhmer den Naumburger Dom: Zusammen mit der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an den Flüssen Saale und Unstrut wird über die Aufnahme des Doms als Weltkulturerbe bereits auf der diesjährigen Sitzung des Welterbekomitees entschlossen. Die Sitzung findet im Juni unter Leitung der Staatsministerin in Bonn statt. 


Böhmer erklärte dazu im Anschluss an ihren Besuch:


"Die lebensnahen Stifterfiguren des Naumburger Meisters haben mich tief berührt. Der Dom, aber auch die Landschaft, in die er eingebettet ist, sind sicher ein Erbe von Weltrang. Allerdings ist die Konkurrenz bei über 40 Stätten, die zur Einschreibung anstehen, sehr groß."

 

Im Mai wird der Internationale Rat für Denkmalpflege (ICOMOS) ein fachliches Votum abgeben. Böhmer möchte diese Fachebene in ihrer Präsidentschaft stärken und dabei Politisierungen vermeiden. In diesem Zusammenhang wies sie auf die von ihr eingerichtete ad hoc-Arbeitsgruppe hin, die dazu Reformvorschläge erarbeitet, die im Juni in Bonn vorgestellt werden sollen. 

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