Gerechtigkeit für künftige Generationen

Den gesellschaftlichen Zusammenhalt wahren, den Wohlstand des Landes sichern und den Einzelnen stark machen: Diese Ziele haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Zweiten Demografiegipfels der Bundesregierung gesetzt.

"Wir haben mit diesem Zweiten Demografiegipfel einen einzigartigen Dialogprozess entwickelt, der der Größe der Aufgabe gerecht wird", erklärte Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin. Sie verwies auf das Motto der Demografiestrategie "Jedes Alter zählt". Es mache deutlich, dass der demografische Wandel nicht eine Last sei, sondern auch Chancen biete.

Demografischen Wandel gemeinsam gestalten

In den neun Arbeitsgruppen, die sich im vergangenen Oktober auf dem Ersten Demografiegipfel gebildet haben, sei es gelungen, alle Ebenen der Gesellschaft einzubeziehen, sagte Merkel. Es seien Antworten auf die Frage entwickelt worden: "Wie wollen wir auf das Mehr an Lebenszeit, wie wollen wir auf die Tatsache, dass wir weniger werden und dass wir vielfältiger werden, reagieren?" Hier spiele das Thema Zeitmanagement eine große Rolle. Zudem müsse man für Deutschland als ein offenes Land werben, das ausländische Fachkräfte willkommen heißt.

Deutschland sei ein Land der gelebten sozialen Marktwirtschaft. Deshalb sei es wichtig, dass alle gesellschaftlichen Ebenen zusammenarbeiten, so die Bundeskanzlerin. "Also begreifen wir die Gestaltung des demografischen Wandels als ein Gemeinschaftswerk der sozialen Marktwirtschaft! Die Ziele sind unstreitig: Es geht darum, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu bewahren, den Wohlstand in unserem Land nachhaltig zu sichern und den Menschen bei der Veränderung des eigenen Lebenslaufes im Vergleich zu früheren Generationen zur Seite zu stehen und zu helfen."

Familienförderung und selbstbestimmtes Leben im Alter

Eine zentrale Rolle spiele die Familie. Der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz ab 1. August sei ein wichtiger Beitrag für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf, so Merkel. Er beinhalte außerdem ein Bildungsangebot für Kinder aus Familien, die dies so nicht leisten könnten.

Neben bestehenden Leistungen sei ein neuer Aspekt in die Familienförderung getreten, nämlich die Frage: Wie gehen wir mit der verfügbaren Zeit um? Welche Möglichkeiten gibt es, nach einer Teilzeitphase wieder in Vollzeitarbeit zurückzukehren?

Nötig sei auch ein verbesserter Umgang mit den Aufgaben der Pflege. Das selbstbestimmte Leben im Alter sei eine der ganz großen Herausforderungen des demografischen Wandels, erklärte Merkel. Im Rahmen der Allianz für Demenz hätten die Partner deshalb beschlossen, 500 neue Anlaufstellen für ältere Menschen zu schaffen.

Perspektiven für junge Menschen

Von besonderer Bedeutung sei es, jungen Menschen eine Perspektive zu geben, sagte Merkel. Besonderer Dank gelte daher auch der Bundesagentur für Arbeit. Sie habe konkrete Maßnahmen entwickelt, um jungen Menschen ohne Berufsabschluss zu helfen.

Wichtig sei außerdem Mobilität im Arbeitsmarkt. "Wir sind ein europäischer Binnenmarkt. Wir müssen auch offen sein für junge Leute, die zu uns kommen. Und wir müssen daran arbeiten, dass Berufsausbildungen vergleichbar werden", betonte Merkel. Die sozialen Sicherungssysteme in Europa müssten angenähert werden, damit Rentenansprüche nicht verloren gehen.

Wandel zum Wohle des Menschen

"Wir haben gute Chancen, wenn wir diesen Prozess des demografischen Wandels im Geiste der sozialen Marktwirtschaft intensiv vorantreiben, dass wir ihn zum Wohle und zum Guten des Menschen gestalten können", sagte die Bundeskanzlerin.

"Meine tiefe Überzeugung ist, dass wir jetzt anfangen müssen. Ich glaube auch, dass wir den Menschen einige schwierige Botschaften sagen müssen, zum Beispiel das schrittweise Erreichen eines Renteneintrittsalters mit 67." Aber es sei generationengerecht, sich rechtzeitig vorbereiten. "Alles, was wir heute schon schaffen können, ist auch ein Beitrag zu Gerechtigkeit der zukünftigen jüngeren Generation."

Quelle: REGIERUNGonline

Die Rede der Bundeskanzlerin und eine Vielzahl weiterer Informationen finden Sie hier.

 

Nach oben